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Kalt duschen – Ein Selbstversuch in 4 Wochen

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Um das gleich vorweg zu nehmen: Ich bin zwar kein Morgenmuffel, richtig ansprechbar bin ich aber morgens erst nach ein bis zwei Tassen Kaffee und einer ausgiebigen, langen Dusche. Natürlich schön warm!

Momentan steigen die Energiekosten dramatisch. Auch Wasserknappheit ist gerade jetzt ein großes Thema. Wie man liest, kostet eine durchschnittliche Dusche (Verbrauch von 12l/min) von 5 Minuten etwa 60 Cent und verbraucht 60 Liter Wasser. Für das warme Wasser fallen Energiekosten von ca. 1,05 € an. Für 10 Minuten duschen zahlt man 1,20 €, verbraucht 120 Liter Trinkwasser, die Energiekosten liegen bei ca. 2,10 € – täglich!

Neben den Spareffekten machten mich natürlich auch die positiven Auswirkungen, die das Ganze theoretisch auf die Gesundheit haben soll, neugierig. Dazu zählen eine Verbesserung der Abwehrkräfte und der Durchblutung, Stressabbau und eine bessere Stimmungslage. Kalt duschen hilft sogar beim Abnehmen. Das klingt vielversprechend!

Die Vorstellung, jeden einzelnen Morgen eiskalt zu duschen, war für mir als echter Warmduscher eine wirkliche Herausforderung!

Der Sommer in Berlin war in diesem Jahr besonders heiß. Ich dachte: Es gibt keinen besseren Moment, als jetzt mit dieser Challenge zu starten.

Im Folgenden erzähle ich dir, wie die vier Wochen bei mir abgelaufen sind.

Kalt-duschen-lernen-Ein-Selbstversuch

1. Woche

Es war nun der Morgen gekommen. Mit großem Selbstbewusstsein dachte ich mir, so schwer kann das ja schließlich doch nicht sein. Selbst am ersten Morgen dieses Exeriments stiegen die sommerlichen Temperarturen in Berlin bereits auf 25 Grad. Ich ging also ins Bad, zog meine Shorts und mein Schlafshirt aus, stellte die Dusche auf kalt und stieg ein.

Scheiße, war das kalt.

Nie im Leben stelle ich mich hier drunter! Aber so schnell aufgeben wollte ich dann doch nicht.

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An den Füßen und im Gesicht war das kalte Wasser halbwegs auszuhalten! Aber am Oberkörper und am Rücken war es schon fast schmerzhalft kalt. Das Schlimmste an der ganzen Sache war das Atmen. Ich hyperventilierte praktisch wegen des Schocks, den das eiskalte Wassers verursacht hatte. Nach ca. zwei Minuten oder so, verlangsamte sich meine Atmung dann aber und ich konnte wieder still dastehen und meine Haare und meinen Körper waschen.

Ich hatte nicht genau auf die Uhr geschaut, aber vermutlich dauerte der Duschvorgang ich mehr als 3 Minuten. Ich stellte das kalte Wasser ab und spürte schlagartig ein warmes, wohliges Gefühl in meiner Brust und in meinem Bauch. Ich bin mir nicht sicher, ob das einfach nur eine Reaktion meines Körpers auf den Temperaturwechsel war, aber es fühlte sich auf jeden Fall beruhigend und sehr wohltuend an.

Auch am 2. Tag hatte ich schon Panik, in die Dusche zu steigen und fing schon vorab mit dem Zittern an. Der anfängliche Schock wurde allerdings täglich ein bisschen schwächer, lief aber jeden Tag der ersten Woche praktisch gleich ab. Zuerst: Scheiße ist das kalt. Dann: Kontrolliertes Atmen und ein leicht benebeltes, entspanntes, wohliges Gefühl nach dem Duschen. Mit viel Mühle hielt ich es am Ende der Woche knapp 5 Minuten unter der kalten Dusche aus.

Meine Beobachtungen: Außer, dass ich täglich dachte, wieso machst du diesen Scheiß, habe ich keine Veränderungen feststellen können. Ob ich wirklich fitter nach der kalte Dusche war, kann ich auch nicht sicher sagen.

2. Woche

In der zweiten Woche dauerte meine „Ich-möchte-laut-schreien-Phase“ nur noch etwa 30 Sekunden an. Kalt duschen fühlte sich ganz langsam wie ein Teil meiner Routine an. Schon beim Duschen freute ich mich ab und an auf das warme Gefühl nach der Dusche.

In der 2. Woche hatte ich beruflich viel um die Ohren und lag manchmal schon früh wach. Ich wollte nicht aufstehen und erst recht nicht kalt duschen. Aber mir wurde bewusst, dass es genau diese Tage waren, an denen mir die kalte Dusche besonders geholfen hat. Mir ging es anschließend besser und ich fühlte mich energiegeladen.

Meine Beobachtungen: Es verbesserte meine Stimmung. Ob es mein Immunsystem bereits gestärkt hat, ist schwer, zu beurteilen. Und mit dem Gewicht habe ich zum Glück keine großen Probleme. Aber ich finde, meine Haut fühlt sich besser an.

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3. Woche

Die dritte Woche verlief ähnlich ab. An einem Tag war das Wetter deutlich schlechter und kälter, da zitterte ich sehr nach dem Duschen. Oh man, was soll das nur im Winter werden? Ich fing nun auch an, mir ausschließlich mit kaltem Wasser die Zähne zu putzen und mich zu rasieren – auch im intimen Bereich.

Meine Beobachtungen: Ich habe immer noch keine großen Veränderungen in Bezug auf meine Gesundheit feststellen konnte. Aber ich brauche die kalte Dusche mittlerweile fast sogar! Sie ist ein Teil meiner Morgenroutine geworden. Es gab tatsächlich noch keinen Tag bisher, an dem ich zwischendurch warm geduscht habe. Ich bin sehr stolz auf mich!

4. Woche

Ich bin tatsächlich überrascht, wie normal und einfach es mittlerweile für mich ist, das kalte Wasser aufzudrehen! Den Kälteschock gibt es zwar immer noch, aber er dauert maximal ein oder zwei Sekunden und dann kann ich ganz normal duschen. Der Schmerz des kalten Wassers ist verschwunden. Auch auf empfindlichen Körperzonen hat das kalte Wasser keine Auswirkungen mehr. Das schöne Gefühl, sobald ich den Wasserhahn zudrehe, ist wunderbar. In der 4. Woche war ich zu Besuch bei meiner Familie in Bayern. Natürlich duschte ich auch hier nur kalt. Ich hatte das Gefühl, dass das Wasser deutlich kälter als in Berlin ist. Aber auch das machte mir nach dem ersten, kurzen Kälteschock nichts mehr aus.

Meine Beobachtungen: Ich bin ein Fan vom kalt duschen geworden.

Für mich hat sich kalt duschen extrem positiv auf meine Stimmung und mein Energielevel auswirkt! Meine Haut sieht frischer aus und ich fühle mich wirklich gut! Und es ist mein kleiner Beitrag zum Energiesparen! Ich werde es auf jeden Fall fortsetzen. Natürlich werde ich mich sicher auch demnächst mal wieder eine warme Dusche gönnen.

Wenn ihr auch mit diesem Experiment starten wollt, kann ich euch nur sagen: Haltet durch. Auch kleine Etappen sind anfangs ein großer Fortschritt. Natürlich würde ich diese Challenge niemandem empfehlen, der ernsthafte körperliche Beschwerden hat. Ich werde sicher im Winter noch einmal berichten, wie es sich dann anfühlt.

Schreibt gern eure Erfahrungen in den Kommentar. Ich freue mich drauf!

Alles Liebe,

euer Maxx

Headerfoto: BerlinBlick, Model: Sascha
weitere Fotos: BerlinBlick, Model: Marcel, Aleksander
Danke dafür!

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